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Presse
Wenn Antonello Loi morgens die Käsetheke seines exquisiten Feinkostgeschäfts im Berliner Westen anrichtet, weiß er, dass er jetzt an keinem anderen Ort der Welt sein möchte. Ob das an den über fünfzig Käsesorten liegt? An der enormen Kaffee-, Pasta- und Saucen-Auswahl?
Oder an der Vielfalt, was Olivenöl, Antipasti und Affettati betrifft?
Vielleicht. Vielleicht sind es aber auch einfach die kulinarischen Höhenflüge, die er Tag für Tag in seinem Geschäft erlebt und für die er sich immer wieder begeistern kann.
In seinem Sortiment hält der Feinschmecker alles bereit, was jeder ausgemachte Kenner der italienischen Küche braucht. Kein Wunder - Antonello Loi ist seit über zwanzig Jahren in diesem Business und weiß, worauf seine Kunden Wert legen. Diese kommen aus ganz Berlin, denn sie schätzen die gute Atmosphäre, die Ehrlichkeit des padrone und den köstlichen Mittagstisch nebst Kaffeeausschank. Jede Woche gibt es bei "da Antonello" drei Kennlern-Angebote, und auch sonst legt Signor Loi Wert darauf, seine Ware zu moderaten Preisen feilzubieten.
Was er an der deutschen Küche mag? Sauerkraut auf keinen Fall, eher begeistern ihn Käsespätzle, Eintöpfe und die fränkische Wildküche. Am allerbesten aber schmeckt dem begeisterten Hobbykoch das sardische "Nationalgericht", das bei keinem Fest in seinem Dorf bei Tortoli je fehlen durfte: Ziegenbraten am Spieß. Da reichen nicht einmal die Köstlichkeiten seines Schmargendorfer Ladens heran. Und das will schon etwas heißen.
(aus: La Cucina Italiana, dt. Ausgabe Febr./ März/ April 2006)
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